Grundsätzlich reicht es nur beheizte Räume im Heizreport zu erfassen.
Was ist die beheizte Hüllfläche?
Die beheizte Hüllfläche eines Gebäudes beschreibt alle umschließenden Bauteile der beheizten Zone, die an den Außenbereich oder an nicht beheizte Räume grenzen. Sie ist Grundlage für die Heizlast- und Energiebedarfsberechnung und entscheidend für die Auslegung von Heizsystemen – insbesondere von Wärmepumpen.
Zur beheizten Hüllfläche zählen z. B.:
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Außenwände beheizter Räume
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Fenster, Außentüren
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Dachflächen über beheizten Räumen
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Bodenplatten bzw. Decken gegen Erdreich oder Außenluft
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Decken und Wände, die an unbeheizte Bereiche angrenzen (z. B. Keller oder Dachboden)
Was gehört nicht zur beheizten Hüllfläche?
Räume, die nicht beheizt werden, zählen grundsätzlich nicht zur beheizten Hüllfläche. Dazu gehören u. a.:
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Unbeheizte Keller
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Unbeheizte Dachböden
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Abstellräume, Lagerräume oder Technikräume ohne Wärmeerzeugung
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Garagen, sofern sie nicht Teil der beheizten Zone sind
Ein häufig auftretender Fehler ist, dass solche unbeheizten Bereiche vollständig mit in die Gebäudeerfassung übernommen werden – was zu falschen Heizlasten und einer überhöhten Anlagenplanung führen kann.
Wie werden unbeheizter Keller und unbeheizter Dachboden korrekt berücksichtigt?
Unbeheizter Keller:
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Nicht als separater Raum erfassen
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Im darüberliegenden Erdgeschoss angeben, dass der Raum nach unten an einen „unbeheizt“ grenzt
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Dadurch wird der Wärmedurchgang nach unten korrekt berechnet (mit reduzierter Verlustannahme über den sogenannten fx-Faktor)
Unbeheizter Dachboden:
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Nicht als zusätzlicher Geschossbereich eingeben
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In den darunterliegenden beheizten Räumen (Obergeschoss) angeben, dass die Decke nach oben an einen „unbeheizt“ grenzt
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Auch hier sorgt der fx-Faktor für die korrekte Berücksichtigung des geringeren Wärmeverlusts
Warum ist das so wichtig?
Werden unbeheizte Bereiche fälschlich mit aufgenommen, entstehen verzerrte Ergebnisse in der Heizlastberechnung:
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Die beheizte Fläche wird künstlich vergrößert
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Der Wärmeverlust wird überschätzt
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Die Heizanlage wird überdimensioniert, was zu höheren Kosten und ineffizientem Betrieb führen kann
Gerade bei Wärmepumpen, die exakt auf die tatsächliche Heizlast abgestimmt werden sollten, führt dies zu Planungsfehlern.
Zusammenfassung
Die beheizte Hüllfläche eines Gebäudes umfasst nur die Flächen, die beheizte Räume nach außen oder zu unbeheizten Bereichen abgrenzen.
Unbeheizte Keller oder Dachböden gehören nicht dazu und dürfen nicht separat als Räume erfasst werden. Entscheidend ist die korrekte Definition der angrenzenden Flächen in den beheizten Geschossen.
Nur durch die korrekte Eingabe kann eine zuverlässige Heizlastberechnung erfolgen – und damit eine energetisch und wirtschaftlich sinnvolle Anlagenauslegung.